Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Soundmodul für Fahrgeräusche (speziell für RC-Modelle). Der Nachfolger des USM-RC
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Oldchap
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Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von Oldchap »

Hallo zusammen,

immer wieder liest man hier von Problemen im Zusammenhang mit der Verwendung von Nautic-Moduln, weil da offenbar jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Daher habe ich mal eine etwas ketzerische Frage: sind denn alle diese Dinger nicht längst überholt?

Ich betreibe RC-Modelle seit ca. 60 Jahren, begonnen mit Schiffen, dann jahrzehntelang Flugmodelle und jetzt Panzer. Diese Kanal-Aufteilerei der Nautic- und sonstigen Multiswitch-Module war anfangs ein notwendiger Behelf, als die Fernsteuerungen noch nicht genügend "echte" Prop-Kanäle hatten (bzw. die mit genug Kanälen schweineteuer waren), aber diese Zeiten sind doch längst vorbei!

Wäre es daher nicht sinnvoller, diese Altlasten endlich über Bord zu werfen, zumal das -RC2 ja mit den Prop-Kanälen 1- 4 (und künftig hoffentlich mehr) sowieso schon seine eigene, mit allen Fernsteuerungen problemlos zusammenspielende Kanalaufteilung mitbringt? Ich finde, es wäre höchste Zeit für diesen Befreiungsschlag, oder?
Gruß

Gerhard
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Hobbykapitän
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von Hobbykapitän »

Hallo Gerhard,

welche "zeitgemäßen" Alternativen gibt es denn noch, um mit einem Prop.-Kanal bis zu 32 Schaltausgänge steuern zu können?

Gruß Hobbykapitän
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Oldchap
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von Oldchap »

Hallo Kapitän,

die Antwort ist wirklich simpel: statt mit -meist umständlichen-Tricks die 32 Funktionen aus einem Kanal zu holen, nimmt man in diesem Beispiel eben 32 Prop-Kanäle dafür und kann jeden davon mit den tollsten Funktionen belegen, die mit der Kanalaufteilung eh nicht möglich wären!

Ein Modell (egal, welcher Typ) mit einem Bedarf nach so vielen Funktionen sollte auch mit einer Funktionsmodell-Fernsteuerung bedient werden, also z.B. mit einer Brixl oder einer Blauzahn. Letztere z.B. gestattet m.W. 256 echte Prop-Kanäle, was auch für sehr hohe Ansprüche ausreichen sollte (ich stelle mir gerade mal das Handbuch vor, das der Benutzer dann für sein eigenes Modell schreiben müßte... :mrgreen: ). Stattdessen nutzen wir wie vor 20 Jahren noch Flugmodell-Fernsteuerungen mit Hilfskrücken wie diesen Moduln, die dann aus meiner Sicht umständlich zu bedienen und / oder fehleranfällig sind. Außerdem wird das ganze Gedöns beim Wechsel des Senders oder auch nur beim Umrüsten der HF auf 2,4 GHz oft komplett unbrauchbar.

Ich kenne herrlich gebaute, hochkomplexe und entsprechend teure Schiffe und Fahrmodelle (Baumaschinen etc.), deren Besitzer sich dennoch mit den dafür wenig geeigneten Flugmodell-Anlagen herumplagen und immer neu nachdenken müssen, wie sie denn ihre Kombinationen aus Drehwähler und Auslöse-Taster betätigen müssen, um die gewünschte Funktion zu erhalten. Das geht oft genug daneben und ist eigentlich längst nicht mehr nötig: einmal die "richtige" Funke angeschafft, und das Thema ist erledigt.

Just my 2 cents........
Gruß

Gerhard
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JSachs
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von JSachs »

Nun,

Ich kann dem nicht beipflichten..
Wenn das ausnutzen von Nautic Modulen tricksen ist, was ist dann das verwenden von 256 Proportionalkanälen?

Ich halte beides für komplett veraltet.

In der heutigen Digitalen Zeit ist die Verwendung von Analogen Signalen Steinzeit.

Meiner Meinung nach sollten sich Hersteller zusammen setzen und einen neuen Digitalen Bus definieren.
Hier wird dann nur noch übertragen" Lenkung -90%“ oder "Fahrlicht an"

Alle Komponenten hängen an diesem Bus und hören nur noch mit.

Der Sender schickt bereits Digital an den Empfänger, was zu tun ist. Und das in konkreten Anweisungen, nicht in irgendwelchen Kryptischen PwM Signalen.

Das war der Grund, wieso ich mir meine eigene Bluetooth basierte Fernsteuerung gebaut habe.

Jetzt fehlt nur noch die digitale Schnittstelle zum Beier Soundmodul :D

Dann gibt es nur noch ein Kabel zum Soundmodul für alles:-)

Das wäre die richtige Lösung :mrgreen:

Gruss
Juergen
Rascal
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von Rascal »

Was kostet denn so eine Blauzahn mit Empfänger und was man sonst noch so braucht? Habe mal auf die Webseite geguckt aber werde nicht so ganz schlau daraus, sieht aber recht teuer aus.

Habe mir grade eine FC-16 Boat 'n Truck (8-Kanal) zugelegt, mit 2 Nautic-Modulen zum Selberlöten. Alles zusammen für ca. EUR 230 inklusive Sender-Akku.
Die beiden Module übertragen übrigens auf getrennten Kanälen, d.h. 16 Funktionen pro Kanal; man belegt ja auch 2 Prop-Eingänge am USM-RC-2 für 32 Funktionen.

Eine neue Lösung wäre sicher begrüßenswert, z.Zt. sehe ich allerdings keine kostengüstige und benutzerfreundlichen Alternative zu einer "normalen" RC-Anlage mit Nautic-Modulen zum Schalten der ganzen Sonderfunktionen, vor allem da das USM-RC-2 den Dekoder integriert hat.
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Oldchap
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von Oldchap »

Hallo Jürgen,

na ja, 256 echte Propkanäle kann ich mit der gesamten Palette der weltweit erhältlichen "Aktoren" bestücken (Analog- und Digitalservos, Schaltmodule, Regler usw. usw.). und habe dazu auch die passenden (und notfalls voll mit Mischern etc. zu programmierenden und zu verknüpfenden) Geber im Sender. Das ist doch ein himmelweiter Unterschied zu den eigenen Brötchen, die momentan jeder Hersteller bei den MuFu-Modulen backt und die über Kreuz nicht zusammenpassen. Die Auswirkungen lesen wir hier im Forum oft genug, wenn wieder mal was bei einem MuFu-Modul streikt.

Und ein digitales Bussystem? Ein zumindest ähnlich gelagertes System kennen doch die modernen Anlagen sowieso schon : das "Summe-In"- und "Summe-Out"- (SUMI und SUMO) - Signal, wie es z.B. die Graupner HoTT - Empfänger haben, ist doch genau sowas, oder?

Aber einen handfesten Verkabelungsnutzen gegenüber den diskreten Kanälen sehe ich beim Signal- bzw. Daten-Bus dennoch nicht: ob man jetzt alle Servos "parallel" am Empfänger ansteckt oder sie im Daisy-Chain-Verfahren hintereinander steckt, ist für mich in der Praxis kein großer Unterschied. Lediglich komplexere Geräte wie das -RC2 oder z.B. ein Panzer-FO-Modul könnten die Vorteile eines Bus-Systems wirklich nutzen. Bliebe noch die Frage, ob wir damit nicht einige Kollegen aus der Anwender-Front überfordern würden. Außerdem könnte man auf einen Schlag alle bisherigen "dummen" Servos etc. wegwerfen, weil deren Anschluß nicht mehr passen würde! Ich zumindest möchte dann nicht noch je Servo einen "Bus-zu-Diskret"-Adapter kaufen und zwischenschalten müssen......

Zur den Preisen: ich habe mir irgendwann mal ausgerechnet, daß man für 600 € eine mittelgut ausgebaute Blauzahn-Anlage zusammenbekommen müßte. Die Brixl ist einsatzfertig zu beziehen, aber mit 1.600 € auch deutlich teurer. Aber das kostet eine Flieger-Anlage der Oberklasse schließlich auch.........
Gruß

Gerhard
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kleiner
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von kleiner »

Hallo Gerhard
Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?
Ja warum nicht,wenn nach einen kostenlosen Update eine von Dir beschriebenen Anlagen die Möglichkeit besteht,ohne etwas am Sender umzubauen.
Da das Beier Modul ja auch die Möglichkeit mitbringt,also kostenlos, warum sollte ich es dann nicht nutzen?
Gruß Dieter
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Oldchap
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von Oldchap »

Hallo Dieter,

klar kann und sollte man es nutzen, wo das geht. Nur geht es eben leider längst nicht überall! Und da, wo es nicht geht, würde ich eben kein Entwickler-Hirnschmalz mehr reinstecken, sondern anregen, auf aktuelle Anlagen umzusteigen, die das über die weltweit gültigen Servo-Schnittstellen lösen. Wenn das Modell keine sonderlich hohen Ansprüche stellt, schafft das eine gängige Flieger-Anlage heute sowieso schon. Aufwendige Funktionsmodelle sind i.d.R. schon so teuer, daß es auf eine dazu passende Anlage auch nicht mehr ankommt.

Ich erlebe das hin und wieder bei unseren Panzermodellen: da gibt jemand schon mal 10.000 € und mehr für ein 250 kg schweres 1:4-Modell aus, hat aber eine Billigst-Funke für 100 - 200 € drin und wundert sich anschließend, daß nicht nur etliche Komfort-Funktionen nicht zur Verfügung stehen, sondern daß es um die Sicherheit / Reichweite bei den alten MHz-Anlagen in Gegenwart von zahlreichen Motoren und anderen "Störsendern" auch nicht gut bestellt ist! Hier ist der Umstieg auf eine GHz-Anlage dringend geboten, und wenn das sowieso ansteht, kann man es auch gleich richtig machen, sich damit auf einen Schlag eine Menge von Unzulänglichkeiten vom Hals schaffen und die Vorzüge der neuen Technik genießen, von der Kanalzahl über die umfängliche Programmierbarkeit, die Menge der serienmäßigen Zusatzfunktionen bis hin zur m.E. größten Errungenschaft, der Telemetrie-Rückmeldung zum Sender. Damit habe ich nicht nur die Spannungen und Temperaturen im Modell am Sender im Auge, sondern z.B. auch die Kapazität der Fahrakkus. Für ein Modell wie unsere Panzer, das nicht trag- und kaum alleine rollbar ist, sondern nur aus eigener Kraft beweglich ist, ist das existentiell! Bei einem Schiff würde ich das durchaus ähnlich sehen. Also: aktuelle Funke = hohe Sicherheit + hohe Kanalzahl + hoher Komfort + Wegfall von Kanalaufteilungen durch hersteller-individuelle MuFu-Module. Das ist der Kern meiner Botschaft.
Gruß

Gerhard
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JSachs
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von JSachs »

Nun ich habe nie gesagt, dass eine neue Digitale Anlage keine alten Servos mehr ansteuern kann :D

Bei dem Preis von Brixel und Blauzahn bitte auch bedenken, dass diese etwas anders funktionieren.

Bei gängigen Anlagen mit Modell Speicher steckt die Intelligenz im Sender. Bei Brixel und Blauzahn (und meinem Selbstbau) steckt diese im Empfänger.
Wo liegt der Vorteil? Wenn ein Kollege den gleichen Sender hat, verbindet er sich einfach mit meinem Modell und alles geht. Alle Grenzwerte des Modells, Einstellungen des Multiswitch usw, stimmen.
Außerdem kann das Modell auch noch ohne Sender agieren.
Zudem kann ich dort mit wenigen Handgriffen bequem das eine Modell irgendwo parken und das nächste übernehmen. Und das nicht nur mit 10 Modellen.

So back Tor topic :mrgreen:

Was ich meinte, ist das die Verbindung Sender zu Empfänger intelligenter wird. Niemand sagt, dass der Empfänger keine Standard Signale mehr Ausgeben eben darf.

Beispiel:
- Sender sagt Lenkung -90% ( also voll links)
- Empfänger hat 2 Ausgänge und einen fiktiven Digitalbus zum Soundmodul mit der Funktion Programmiert.
- Empfänger schickt die Information Lenkung -90% über den digitalbus ans soundmodul, was das damit tut weiß nur das soundmodul :-)
- Empfänger steuert erstes Servo an, hierbei hat er für jeden Ausgang die maximal und minimal Werte getrennt gespeichert, sowie den Servo reverse. Jede des der beiden Servos fährt also unabhängig in die programmierte Endlage 90% links.
Für jeden Ausgang getrennt einstellbar.

Das ist teilweise sehr nützlich im Funktion Modell Bau, wenn man z.B. 2 Lenkachsen hat.

Das kann im übrigen schon die Blauzahn. Und der digitale Bus ist dann der "Kingbus" bei der Blauzahn. Nur eben etwas Hersteller spezifisches. ( nein ich bekomme keine Provision, habe mich nur etwas damit beschäftigt)

Nun, wo liegt noch der Vorteil?
Ich habe bei mir lenken und Gas auf den rechten knüppel. Viele aber auf dem linken.
Das spielt keine rolle, im Gegensatz zu jetzt. Es wird ja explizit eine Funktion übertragen, und nicht einfach ein Signal.

Diese summe Signale sind etwas ganz anderes. Diese sind meist nur alle Analogen Signal hintereinander.

Wenn ich hier von analogen Signalen rede, meine ich die PWM Impulse jedes Kanals, die ja ca 1ms bis 2ms lang sind. 1ms für links, 2ms für rechts, alles andere ist etwas dazwischen.

Was ich vermisse ist eine Übertragung mit einer definierten Sprache über alle Hersteller, oder wenigstens die meisten Hersteller.

Bedienung komplizierter?
Das ist sicher Ansicht Sache. Mich nervt es immer an, herauszufinden, welcher knüppel auf welchen Ausgang am Empfänger steckt.
In meinem Fall, stecke ich es an einen freien Ausgang. Gehe am Sender ins Setup Menü zur Konfiguration des Senders (der verbunden sein muss), wähle den Ausgang, dann sage ich, welche Funktion er hat. Z.b. Lenkung. Dann setze ich für den Ausgang bei bedarf noch Servo reverse, und die Begrenzung links rechts. Speichern. Und die Information wird im Empfänger gespeichert.

Alles recht technisch gesprochen, sorry.

Gruss
Juergen
JSachs
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Re: Sind Nautic-Bausteine noch zeitgemäß?

Beitrag von JSachs »

Da hätte ich noch vergessen, der Vorteil des Bus oder auch des multiswitch ist die weniger Kabel zwischen Empfänger und soundmodul. Weniger Kabel bedeutet auch weniger notwendige Kanäle und somit kleinerer Empfänger, was in kleineren Modellen oft gold wert ist. Ein Empfänger mit 256 Kanälen Ware ja riesig.

Wie gesagt ein Empfänger mit 8-12 Standard Servo Kanälen und einem digitalen Bus, wo alles andere ran kommt, was mehr Infos benötigt. Wie eben ein soundmodul, die licht Anlage usw. Damit kommt vermutlich 90% aus, der Rest kann ja weitere Kanäle einfach über den digitalen Bus nachrüsten.

Das i-tüpfelchen wäre dann noch, wenn sich alle Komponenten noch über die Funk Verbindung programmieren ließen, z.b. vom Laptop. Natürlich hat jeder Hersteller seine eigene Software und nutzt nur die Funk Verbindung statt USB oder sd-karte.

Wird eine Standard Funk Verbindung wie Bluetooth genutzt, ist das von jedem PC aus kein Problem ohne Zusatz Hardware.

Wie gesagt, das Problem ist, hier müssten mal die meisten Hersteller an einem Strang ziehen.
Oder man müsste so etwas als open source anfangen und dann die Hersteller ins Boot holen.

Aber das wird wohl ein ewiger Traum bleiben :oops:

Bevor jemand sagt, nicht jeder hat einen PC. Das kann man auch problemlos mit einer Handy app lösen und smartphones gibt es ab ca. 100€ :mrgreen:

Gruss
Juergen
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